Methode

HEADS-UP – Rollen und Strukturen sichtbar machen

Ziel: Die Beteiligten reflektieren ihr Projekt oder ihre Partnerschaft im Hinblick auf eine kritische Weltbürger*innen-Bildung

Dauer: 90 min

TN: bis zu 15
Material: Präsenzworkshop: Laptop, Beamer, Internetzugang, Papier, Stifte
Online-Workshop: Technik und Internetzugang für alle, Videokonferenzprogramm mit Online-Abstimmungstool

Ablauf: Grundlage der Reflexion ist das für die „Connect for Change“-Konferenz ent­standene Video von Prof. Dr. Vanessa Andreotti, Abteilung für Erziehungs­wissen­schaften der Universität von British Columbia in Kanada (www.t1p.de/keynote-andreotti). Darin argumentiert sie für eine historisch-kritische und diskriminierungs­sensible Perspektive auf globale (Bildungs-)Partnerschaften. Insbesondere die Überprüfung der eigenen Arbeit mithilfe des HEADS-UP-Tools eignet sich für eine inhaltliche Reflexion. Alle Teilnehmenden schauen zusammen das Video. Eine schriftliche Zusammenfassung zum Ausdrucken findet sich hier: www.t1p.de/handout-andreotti. Anschließend positionieren sich die TN entweder im realen Raum auf einer imaginären Skala auf dem Boden von 1 bis 10 oder im virtuellen Raum in einem Online-Abstimmungstool: Wie stark ist jeweils eine der sieben HEADS-UP-Dimensionen in unserer Partnerschaft ausgeprägt? Im realen Raum ergibt sich dann nacheinander für jede der Dimensionen eine soziografische Aufstellung, in der die Teilnehmenden nach ihrer Perspektive gefragt und kritische Punkte sowie möglicherweise schon neue Ideen für Veränderungen gesammelt werden können. Im virtuellen Raum sollte das Abstimmungsergebnis für alle sichtbar sein und eine schriftliche Kommentarfunktion Rückmeldungen er­mög­lichen.

Eine wesentliche Erkenntnis in diesem Zusammenhang lautet, dass ungerechte Strukturen unbeabsichtigt entstanden und schwierig zu durchbrechen sein können. An dieser Stelle ist aber schon das Bewusstsein über diese Strukturen der erste wichtige Schritt zu deren Überwindung.

H egemoniale Praktiken (Stärkung und Rechtfertigung des Status quo)

E thnozentrische Perspektiven (Darstellung einer Sichtweise als universell und überlegen)

A historisches Denken (Vergessen der Rolle historischer Erblasten und Konflikte bei der Gestaltung aktueller Probleme)

D e-Politisierte Orientierungen (Missachtung der Auswirkungen von Macht­ungleich­gewichten und Delegitimierung von Dissens)

S elbstsüchtige Motivationen (Ausübung eigennützigen Heldentums)

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U nkomplizierte Lösungen (Angebot von „Wohlfühl“-Schnelllösungen, die nicht die eigentlichen Ursachen der Probleme angehen)

P aternalistische Investitionen (Erwartung eines „Dankeschöns“ von denen, denen „geholfen“ wurde)