Überblick

Beispiele für nachhaltiges Projektmanagement

Mobilität

Persönliche Begegnungen sind Kern- und Herzstücke internationaler Bildungspartnerschaften und -projekte. Vor jeder Reise sollte dennoch gut überlegt werden, welche persönlichen Treffen unbedingt notwendig sind. Kann eine Begegnungsreise über Online-Tools vorbereitet werden? Können Einzelbeiträge einer Tagung per Videobotschaft dazu geschaltet werden?
Bei notwendigen Flugreisen buchen Sie wenn möglich Direktflüge und vermeiden Zubringerflüge. Bei Reisen im Inland ist anzustreben, so viele Wege wie möglich mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückzulegen. Wo das nicht möglich ist, nutzen Sie die Angebote regionaler Transportanbieter*innen, Sammeltaxis, Fahrgemeinschaften etc. Für das bei Reisen freigesetzte CO2 können Sie Kompensationszahlungen vornehmen, mit deren Hilfe Klimaschutzprojekte durchgeführt werden. Generell gilt: Die Vermeidung von Treibhausgasen kommt vor der Kompensation!

Eine Auswahl an Organisationen, bei denen Ausgleichszahlungen geleistet werden können:
www.atmosfair.de, www.myclimate.org, www.co2logic.com

Veranstaltungsorte

Bei der Suche nach einem passenden Ort für Veranstaltungen und Begegnungen können Sie neben Erreichbarkeit, Räumlichkeiten und Kosten auch viele nachhaltigkeitsrelevante Aspekte berücksichtigen. Das sind z. B. der Energie- und Wasserverbrauch des Veranstaltungsorts, die Bauweise von Gebäuden und Räumen, das Abfallmanagement und die Möglichkeit bio-fairer Verpflegung. Überprüfen Sie darüber hinaus, ob der gewählte Veranstaltungsort die Teilnahme von allen Menschen/Gruppen gewährleistet (z. B. im Hinblick auf Barrierefreiheit und Diversität, rollstuhlgerechte Zugänge zu Toiletten und Unterkünften, barrierefreie An- und Abreise etc.).

Verpflegung

Bei der Produktion von Lebensmitteln spielt der Verbrauch von Ressourcen eine Rolle. Auch die Umweltbelastungen durch den Einsatz von Chemikalien sowie die Arbeitsbedingungen von Hersteller*innen und Landwirt*innen weltweit sind relevant. Mit der Auswahl des Speiseangebots können Sie nachhaltig handeln: Die Produktion von Fleisch ist beispielsweise viel klimaschädlicher als die von Gemüse. Wenn Fleisch angeboten wird, sollte es möglichst nicht aus Massentierhaltung kommen. Kurze Transportwege und die Nutzung regionaler Produkte sind sinnvoll. Auch bei Produkten, die nicht regional verfügbar sind, sollten Sie auf die Einhaltung ökologisch-fairer Produktionsbedingungen achten. Die Vermeidung von Verpackungsmüll und Lebensmittel­verschwendung trägt ebenso zu mehr Nachhaltigkeit bei.

Lehr- und Lernmaterialien

Schriftlich gut aufbereitete Informationen bei Bildungsveranstaltungen unterstützen die Kommunikation und das gemeinsame Lernen von Menschen. Jedoch verbrauchen Handouts, Veranstaltungsunterlagen, Flipcharts und Moderationskarten Ressourcen und verursachen Abfall. Überlegen Sie bewusst, welche Kopien, Ausdrucke und Materialien wirklich notwendig sind, ohne dass die Qualität der Bildungsaktivität leidet. Wenn möglich nutzen Sie 100%iges Recyclingpapier.

Rahmenprogramm

Für viele bietet die Teilnahme an einer Bildungsveranstaltung außerhalb der eigenen Heimatstadt oder des Heimatlands einen guten Anlass, die Umgebung zu erkunden. Restaurantbesuche am Abend oder kulturelle und touristische Aktivitäten können im Rahmen oder auch jenseits des offiziellen Programms stattfinden. Egal ob von Ihnen oder von den Teilnehmenden in Eigenregie organisiert: Sinnvoll ist es zu schauen, welche Orte, Sehenswürdigkeiten, kulturellen Veranstaltungen, Cafés und Restaurants unter nachhaltigen Gesichtspunkten besonders interessant sein könnten. Erstellen Sie eine Liste mit entsprechenden Informationen, die Sie auch den Teilnehmenden zur Verfügung stellen können, und beziehen Sie lokale Partner*innen in die Gestaltung eines Rahmenprogramms ein.

Diversity-Aspekte

Diversity Management bezeichnet Maßnahmen zur Förderung von und zum Umgang mit Vielfalt, bezogen auf: ethnische Herkunft oder Nationalität, Gender, sexuelle Orientierung, Weltanschauung, Alter, Beeinträchtigung, soziale Herkunft etc. Eine Veranstaltung, die den Bedürfnissen verschiedener Menschen Beachtung schenkt, ist zukunftsweisend im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung. Prüfen Sie, ob im Rahmen Ihrer Bildungspartnerschaften und -projekte Menschen aufgrund bestimmter Zugehörigkeiten benachteiligt oder ausgeschlossen werden, und entwickeln Sie Strategien, dem entgegenzuwirken. Verwenden Sie gendergerechte Sprache und vermeiden Sie diskriminierende und stereotypisierende Formulierungen. Wenn möglich stellen Sie die Informationen für die Veranstaltungen im Rahmen Ihrer Bildungspartnerschaften und -projekte in einfacher Sprache zur Verfügung, die von allen Zielgruppen verstanden wird. Denken Sie an eine ausgewogene Referent*innen-Auswahl und laden Sie Gäste verschiedenen Alters, Geschlechts und unterschiedlicher Herkunft ein. Gestalten Sie die Veranstaltung diskriminierungssensibel und geben Sie Rassismus und Sexismus keinen Raum, indem Sie von vornherein einen „Code-of-Conduct“ vereinbaren und eine Anlaufstelle für Betroffene kommunizieren.

Viele weitere Aspekte für nachhaltiges Veranstaltungsmanagement finden Sie hier:
www.t1p.de/ratgeber-nachhaltige-events

Leitfaden für diversitätssensible Veranstaltungen:
www.t1p.de/diversity-sensible-veranstaltungen